Kurzurlaub in Hamburg

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Artur holte mich gegen 8:30 vor meiner Haustür ab. Wir stritten uns einen Tag vorher, wann wir die Bahn nehmen sollten. Aufgrund des Unwetters vor ca. 2 Wochen wurde der Bahnverkehr auch bei uns eingeschränkt. Der Flixtrain sollte um 10:50 abfahren. Ich verspätete mich um 10 Minuten. Das tat aber nichts zur Sache, denn wir bekamen unsere Bahn nach Köln um 9:00. Normalerweise hätte ich mir in Köln auf der Arbeit noch ein paar Brötchen geholt. Unsere Frühstückskantine machte aber schon um 9:30 zu und unsere Bahn kam gegen 9:50 an. Das war aber auch nicht schlimm, denn ich habe vorgesorgt. In meinem kleinen Rucksack befanden sich ein paar Pfirsiche und ein Topf „Plof“ (Das ist russischer Reis). Ich wollte mich außerdem nicht satt essen. Denn in Hamburg hatten Artur und ich Großes vor. Sehr viele Burger essen. Dadurch, dass ich die Burger in Köln schon alle abgeklappert habe, muss ich jetzt expandieren. Der Kurztrip nach Berlin hat mir schon gezeigt, dass es abseits von Köln auch wunderbare Burger gibt. Jetzt war Hamburg dran.

In Hamburg

Wir kamen in Hamburg an und machten uns auf den Weg zu unserem Hostel. Als wir am Hostel ankamen sahen wir eine riesige Schlange. Bestimmt 20 oder 30 Meter lang. Wir trafen an der Schlange 2 nette Leute. Sie haben uns mitgeteilt, dass sie schon um 12 Uhr am Hostel waren. Dadurch, dass es dort auch nur schleppend voranging entschieden sie sich später zu kommen. Ohne Erfolg. Ich wollte mir ein besseres Bild von der Lage machen und ging mir die Hände waschen. Auf dem Rückweg fragte ich die Personen ganz vorne wie lange sie denn schon warten. 1 1/2 Stunden. Und ich wusste nicht, wie lange die Schlange bei denen war, als sie ankamen. Ich rief Onur an, um die Zeit zu überbrücken. Wir machten uns über die Lage lustig bis Onur auf die Idee kam nach anderen Unterkünften zu gucken. Er meinte, dass er ein Hostel für 108€ gefunden habe. Ich ging an die Rezeption und bat die Mitarbeiter meine Buchung zu stornieren.

Artur und ich packten unsere Sachen und gingen auf die andere Bahnhofseite. Dort erwartete uns das Hostel schon. Die Dame an der Rezeption war sehr unfreundlich. Das Hostel war nahezu ausgebucht, weswegen sie uns leider nur ein Zimmer anbieten konnte. Das Zimmer war kleiner als angegeben. Zudem mussten Artur und ich in einem Bett schlafen. Das war alles ja kein Problem. Wir wollten doch sowieso nur schlafen. Mehr hatten wir auch nicht vor.

Nachdem wir unsere Sachen im Zimmer ließen und ich einen Powernap (10-20 Min) machte zogen wir los. Unser erster Halt war die Außenalster. Als wir uns dort auf die Wiese gelegt haben, überlegten wir wo wir Burger essen könnten. Ich fand einen Burgerladen, der ganz gut aussah. Der Laden war 3km entfernt. Das war eine gute Gelegenheit, um sich die Stadt näher anzuschauen. Nach einer halben Stunde kamen wir dann auch schließlich bei der „Traumkuh“ an.

Die Traumkuh und „M. Bison Sein Vater“

Der Laden war in dem „Hochschulviertel“ in Hamburg. Wir wurden freundlich empfangen. Nachdem ich der Fachkraft Bescheid gegeben habe, dass ich hobbymäßig Burger teste empfahl er mir den sog. „M. Bison Sein Vater“. Der MA war der Meinung, dass der Cheeseburger zu langweilig wäre. Weil er so nett war ging auch eine Pommes von ihm frei aufs Haus. Ich war mir hierbei nicht sicher, ob er es aus Nettigkeit tat oder ob einfach nur ein gutes Rating haben wollte. Nichtsdestotrotz ließ ich mich von der netten Geste nicht ablenken.

Wir bekamen den Burger. Artur bestellte sich auch was ganz besonderes. Ihm hat der „Juarez 187“ besonders gut gefallen. Mein Burger war im positiven Sinne ekelhaft gut. Er war mit sehr viel Käse überzogen. Auf dem Bild seht ihr, dass der Burger so viel Käse hatte, dass man glatt das Fleisch nicht sehen konnte. Ich fand das Zusammenspiel des Burgers ziemlich interessant. Er bestand aus vielen Komponenten und machte einen besonders gut satt. Die Joppiesauce hätte ich auf dem Burger nicht erwartet. Sie passte aber ganz gut rein.

Der Burger hatte meines Erachtens nur einen Haken. Das Fleisch. Durch die anderen Zutaten war es sehr schwer rauszuschmecken. Aber es wirkte sehr billig und trocken. Nachdem wir durch waren habe ich dem Mitarbeiter mein Rating mitgeteilt. Ich fragte ihn woher das Fleisch käme. Er hat ein bisschen um den heißen Brei geredet, konnte es mir aber auch nicht konkret mitteilen.

Das Rating:

Burger Rating: 7/10

Aussehen: 10/10

Preis: 10.9

Ambiente: 7/10

Service: 10/10

Wartezeit: 10 Min

Preis-Leistung: 7/10

Overall Experience: 7/10

M.Bison Sein Vater mit ganz viel Kääääääse

Der Weg zum Most Wanted Burger

Als Artur und ich fertig waren gingen wir zum Edeka, um uns etwas zum trinken zu holen. Wenn ich auf „Low Budget“ esse, bestelle ich mir i.d.R keine Sidedishes oder was zu Trinken. A: Weil es im Supermarkt billiger ist und B: Weil Restaurants dort die höchste Marge erzielen. Artur und ich fanden direkt um die Ecke den Supermarkt. Nachdem Artur sich eine 1,5 Liter Wasser geholt hat, musste er sie unbedingt ins Hostel bringen. Wir stritten uns, ob wir wieder zu Fuß gehen oder mit der Bahn fahren. Wir fuhren mit der Bahn, liefen zum Hostel und machten wieder einen Powernap.

Nach 20 Minuten ging es wieder in die Innenstadt. Konkret in die Speicherstadt. Ich wollte mir nämlich unbedingt die Elbphilarmonie mal anschauen. Als wir dort ankamen hörten wir laute, aber auch schöne Musik. Es stellte sich heraus, dass es dort ein Festival gegeben hat. Eintritt war aber nicht kostenlos. Wir hatten aber das Glück, dass die Veranstalter den Gang zur Haltestelle am Wasser frei lassen mussten. Von dort aus genossen wir einen 1A Blick für lau. Wir hörten uns das Konzert in vollen Zügen an und fuhren mit der Fähre weiter. Unser Tag endete im Hotel, nachdem wir zu Fuß von der Reeperbahn nach Hause liefen.

Am nächsten Tag ließen wir uns von dem Wind treiben. Wir hatten kein wirkliches Ziel und liefen nur an der Elbe rum. Als wir am Fischermarkt ankamen fing langsam unser Bauch an zu knurren. Artur wollte heute Döner essen. Ihm ging das ganze Burger essen so langsam auf den Zeiger. Ich schaute mir ein paar Läden an und entschied mich für den Most Wanted Burger. Wir mussten eine Stunde zu Fuß laufen. Das war wieder eine gute Möglichkeit noch mehr von Hamburg zu sehen. Ich möchte nur kurz anmerken, dass wir uns zum Zeitpunkt schon alles Sehenswerte angeschaut haben. In Hamburg seid ihr mit den Sehenswürdigkeit nach einem Tag schon durch. Wir beide wurden schon stinkig. Denn wir hatten Hunger und es war 4 Uhr. Nach einer Stunde erreichten wir den Most Wanted Burger. Ich war ziemlich gespannt. Auf den Bildern sah das Fleisch sehr gut aus.

Most Wanted Burger

Wir kamen an und wurden wie fast immer sehr freundlich begrüßt. Wir haben uns dazu entschieden drinnen zu sitzen. Das machen wir im Sommer eigentlich selten. Ich habe mich ein bisschen mit dem Kellner unterhalten. Er schien mir anfangs ein bisschen schüchtern. Er konnte mir auf jede meiner Fragen eine solide Antwort geben. Ich war zu Anfangs ein bisschen skeptisch. Denn der Kellner hat mir mitgeteilt, dass es mehrere Lokale gibt. Und ich bin, wenn es um Burger geht nicht der größte Freund von Franchise Systemen. Der Kellner hat mich außerdem noch gefragt, wie ich meinen Burger gebraten haben möchte und was ich für ein Brot will. Ich habe mich gegen seine Empfehlung für das Brioche Bun entschieden. Apropos: Artur hat mitgegessen.

Der Burger war grundsätzlich gut bis sehr gut. Mir hat das Fleisch besonders gefallen. Es hat mich ziemlich an den Burgers Burgers aus Berlin erinnert. Es war sehr zart und saftig. Die einzigen 2 Sachen, die mich tatsächlich gestört haben war das Bun und der Salat. Ich bin nämlich kein Freund von Eisbergsalat. Das mit dem Bun war ja meine Schuld. Der Kellner meinte schon, dass es für den Burger zu süß ist, aber sie es aufgrund der hohen Nachfrage von den Kunden anbieten.

Das Rating:

Burger Rating: 8/10

Aussehen: 8/10

Preis: 8.9

Ambiente: 6/10

Service: 10/10

Wartezeit: 10 Min

Preis-Leistung: 8/10

Overall Experience: 8/10

Fleisch sieht in real besser aus

Wir waren durch und entschieden unseren Tag noch auszunutzen und spazieren zu gehen. Im Hostel hatten wir sowieso nichts zu suchen. Ich habe Artur schon mitgeteilt, dass ich einen überaus guten Orientierungssinn habe. Deswegen haben wir auch nicht das Navi angemacht und gingen in die Stadt. Wir liefen ungefähr eine halbe Stunde ins Zentrum. Als wir ankamen gingen wir wieder zur Elbphilarmonie. Auf der Elbphilarmonie gibt es nämlich eine schöne Besucherplattform. Die ist auch kostenlos. Von oben konnte man sich auch das nächste Livekonzert anschauen. Wir haben aber kaum was gehört. Deswegen gingen wir wieder nach unten. Heute lief auf dem Festival irakische Volksmusik. Im Anschluss erlebten wir noch Hamburg bei Nacht und gingen wieder ins Hostel zurück.

BILLY THE BUTCHER – Burger & Bar im Einkaufscenter

Never judge a book by its cover.

Am letzten Tag haben wir nichts großes mehr geplant. Wir mussten nämlich um 4 schon unseren Flixtrain nach Köln nehmen. Artur meinte dieses mal wieder, dass er Döner essen möchte. Wir verabschiedeten uns vom Hostel und ließen unsere Rücksäcke hier. Wir spazierten noch ein bisschen an der Elbe rum, bis es Zeit war Mittag zu essen. Ich wollte einen Laden in der Nähe wählen. Denn die Zeit wurde knapp. Ich habe mir die Bilder vom „Billy The Butcher“ angeschaut und war überzeugt, dass das was werden kann. Der einzige Haken: Der Burgerladen befand sich im Obergeschoss vom Kaufhof. Ich war sehr skeptisch. Denn solche Läden kümmern sich nicht um gute Qualität. Es ist Laufkundschaft, die man i.d.R nur im Besuch des Kaufhofs antrifft.

Als wir ankamen wurden wir vom Kellner sehr freundlich empfangen. Nachdem ich ihm mitgeteilt habe, dass ich Burger teste hat er mich in die Küche und ins Lager eingeladen. Er zeigte mir, dass jeder einzelne Burger frisch gemacht wird und dass das Fleisch frisch vom regionalen Bauern kommt. Der Burger kam nach der Zubereitung noch ein paar Minuten in den Ofen. „Der Chef hat es nämlich so angeordnet.“ Ich konnte mir den Grund auch nicht erklären.

Als wir auf unseren Burger gewartet haben kam der Chef auch nochmal vorbei. Ich stellte ihm alle möglichen Fragen. Wir unterhielten uns im Anschluss über die Folgen der Corona Krise im Gastronomiesektor. Das Gespräch hat mir sehr gefallen.

Ich habe den Burger bekommen. Er hat qualitativ sehr gut geschmeckt. Das Fleisch war tasty. Der Burger war für meine Verhältnisse leider zu klein und außerdem zu teuer. Ich weiß nicht, ob das jetzt Sinn macht, aber ich schmeckte raus, dass der Burger nicht mit besonders viel Liebe zubereitet worden ist. Hätte mich jemand im Nachgang meines Trips gefragt, ob er dort essen sollte, hätte ich ihm gesagt, dass er damit nichts falsch macht, aber der Burger mein Gütesiegel (Mein „Approved“) nicht bekommen hat. Das war der Grund, warum ich dem Burger und dem Laden leider keine 8/10 und somit kein Zertifikat ausstellen konnte..

Das Rating:

Burger Rating: 7/10

Aussehen: 8/10

Preis: 8.9

Ambiente: 5/10

Service: 10/10

Wartezeit: 10 Min

Preis-Leistung: 5/10

Overall Experience: 7/10

Yummy Yum

Schon krass. Für die Reise nach Hamburg habe ich Hin und Zurück insgesamt 15 EUR gezahlt. Ich sollte demnächst mal überlegen, ob ich statt dem ganzen Burger Essen vielleicht doch mehr reise. Oder auf beides verzichte und der Umwelt was zu gute tue. Flixtrain oder Ryanair machen es z.T möglich für 20 EUR schöne und interessante Städte zu sehen.

Artur und ich holten unsere Taschen ab und gingen zum Hbf. Artur hat sich am Hauptbahnhof noch die Haare schneiden lassen und seinen Döner gegessen. Die Rückfahrt war entspannt.

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